..was ich fand, als ich suchte -
mein Weg ins Rote
Rotes Zelt | Frauenkreis | Schwesternschaft | Frauenpower | Frauenkraft | Zusammenhalt
wachsen | Weisheit | Weiblichkeit | Frau-sein | lernen | Empowerment
Geburtshilfe | Doula | Freundin | Mutter-Tochter-Oma
Mein erstes Rotes Zelt
2009 betrat ich zum ersten Mal ein Rotes Zelt.
Ich war im siebenten Monat schwanger und besuchte das Eltern-Kind-Zentrum in der Bergmanngasse in Graz. Der große Raum war völlig in Rot gekleidet, der Boden mit roten Teppichen, Pölstern und Decken belegt. Ich trat ein und war wie verzaubert. Im selben Moment beschloss ich "so etwas" auch eines Tages einmal zu machen, ohne genau über die Hintergründe Bescheid zu wissen.
Das Thema das Tages war "Schwangerschaft und Geburt" (was auch mein Grund war, hinzugehen) und es wurden mehrer kleine Workshops dazu angeboten. Nur wenige Wochen vor der Geburt meines ersten Sohnes enschied ich mich an diesem Tag spontan zu einer Hausgeburt mit der Hebamme, die ich dort kennengelernt hatte. Ich wusste es noch nicht, doch: das war die Einleitung in eine neue Art von Weiblichkeit. Das war der Einstieg in eine Welt, die ich bis dahin noch nicht kannte.
Nur wenige Wochen später wurde mein älterer Sohn geboren - zu Hause, in ungeplanter Alleingeburt ohne Hebamme, da alles so schnell ging. Es war ein wundervolles Erlebnis und brachte viel Heilung in meine bisherigen Geburtsgeschichten.
..so ging es weiter:
In den darauffolgenden Jahren standen Kinder und Familie an erster Stelle, doch die Eindrücke vom Roten Zelt wirkten nach und gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich begann, mich mit dem weiblichen Zyklus zu beschäftigen und lernte meinen Körper dadurch besser kennen. Meine Mehrfach-Mutter-Rolle konfrontierte mich mit vielen Themen des Frauseins und ich las einiges an feministischer Literatur. 2014 dann, als auch mein jüngerer Sohn schon geboren war, kam endlich die Zeit der Umsetzung.
Zum Jahrebeginn fasste ich den Mut und lud zum ersten Mal zum Roten Zelt ein. Obwohl ich kein einziges Stück roten Stoff besaß, legte ich ein Datum fest und machte Pläne. Erst nachdem ich alles Inhaltliche festgelegt hatte, machte ich mich auf die Suche nach roten Stoffen, Tüchern, Teppichen und Polstern. Eines führte zum anderen und ich
kam zu einem Glückskauf und ergatterte etwa 200m roten Stoff um sehr wenig Geld. Zudem bekam ich plötzlich Figurinen und andere Dinge geschenkt, die gut zum Thema passten. Ich nahm dies als Bestätigung, am richtigen Weg zu sein und sah das Glück auf meiner Seite. Meinem ersten Roten Zelt stand also nichts mehr im Weg.
Über 30 Frauen folgten meiner Einladung und trafen im Zwei-Tages-Fest aufeinander. Das war ein wunderbarer Einstieg und inspirierte mich zu mehr. Während der folgenden Jahre bot ich das Rote Zelt sehr oft an: neben verschiedenen Themenschwerpunkten gab es auch fast immer einen kreativen Teil. So kam ich über die Jahre mit mehreren Hundert Frauen in Kontakt.
Zauberband Rotes Zelt und Festivals
2016 begann etwas Neues.
Ich klinkte mich in die Festival-Organisation ein und gestaltete ab diesem Jahr mehrere Frauenplätze bei verschiedenen Festivals in Österreich mit.
Während in Kautzen beim Tree of Life Festival bereits eine kleine Gruppe beisammen war, konnte ich einen eigenen Schutzraum (Frauenplatz) beim heartculture Festival schaffen und über die Jahre ausbauen und etablieren.
Gemeinsam mit anderen Frauen gestaltete ich wunderbare Kraftorte mit umfangreichem
Immer wieder werde ich gefragt, was wir im Roten Zelt so machen: nunja, das Rote Zelt ist ein besonderer Ort, der sogar eine gewisse Heiligkeit an sich hat. Die Kraft des Roten Zeltes ergibt sich unter anderem auch durch die Tatsache, das schon seit vielen Generationen Frauen in Kreisen zusammenkommen und die Menstruationshütte als Ort der Transformation genutzt wird.
Was meine ich damit? Mehrere indigene Kulturen und Stämme haben das Prinzip der Mondhütte in ihre Abläufe inkludiert: mit dem Roten Zelt/Mondhütte/Menstruationshütte wird Frauen ein geschützter Raum zur Verfügung gestellt, den sie selbst verwalten, den sie selbst beleben.
Das Rote Zelt schafft Geborgenheit und Zuflucht, ist an manchen Orten sogar Geburtsort. Der Zugang zum Roten Zelt ist Männern traditionell verwährt, ist er doch ein Platz des ehrlichen offenen Austauschs und der intimen Zusammenkunft für Frauen allen Alters.
Jede Rote-Zelt-Frau gestaltet ihr Rotes Zelt etwas anders, das Gemeinsame ist aber stets der schwesterliche Gedanke und das Streben nach Zusammenhalt.
Der Workshop zum
gesunden Leben
Immer mehr Frauen „suchen nach ihrer Weiblichkeit“ und versammeln sich in Kreisen. Die Bedeutung des Weltfrauentags am 8. März nimmt zu, geschlechterbedingte Unterschiede zwischen Frau und Mann werden zunehmend debattiert, der Zusammenhalt unter Frauen wird mithilfe der sozialen Medien immer sichtbarer. Viele Rote Zelte und Angebote zur Weiblichkeitsentfaltung finden statt, Frauenrechtsbewegungen fordern mehr Gerechtigkeit. Kurzum: da tut sich was, in der Weiberwelt!
Seit 2014 leite ich Frauenkreise und bin Hüterin eines Roten Zeltes. Dies ist sehr be-reichernd für mich und hat mich sehr in meiner Wahrnehmung für mein eigenes Weiblichkeitsgefühl gestärkt. Schon viel länger liegt mir die Gleichstellung von Frau und Mann am Herzen und ich engagiere mich in mehrere Richtungen, was die Unterstützung von Frauen betrifft. Ich bin davon überzeugt, dass es besonders wichtig für Frauen ist, ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen, um wahrlich kraftvoll und stark leben zu können. Ein Blick zurück in die Vergangenheit (aber auch bis heute) zeigt viele Formen der systematischen Ausgrenzung von Frauen. So ist es beispielsweise in strengeren religiösen Kreisen nicht erlaubt, am Gesellschaftsleben teilzunehmen, wenn sie menstruieren. In anderen Teilen der Welt ist das Recht auf Bildung nach wie vor eher Jungen vorbehalten, was Mädchen und Frauen auf mehreren Ebenen erheblichen Nachteil bringt und Armut vorprogrammiert.
Frausein ist heftig, Frauenschicksale sind heftig. Der weibliche Monatszyklus hat es in sich und schüttelt die meisten Frauen immer wieder richtig durch. Der Anteil von Frauen mit PMS (Prämenstruelles Syndrom) ist im Steigen und der Umgang mit Weiblichkeit im Allgemeinen eher unnatürlich. Viele Frauenbeziehungen sind toxisch, leben sie doch vom Konkurrenzverhalten der Frauen untereinander. Es mangelt an Vertrauen, denn das Misstrauen ist groß, und sich weich und verletzlich zu zeigen, schreit für viele nach Gefahr. Woher das kommt, darüber lässt sich nur vermuten. Unabhängig davon ist es jedoch wichtig, sich von diesen Anhaftungen zu lösen und Raum für freie, offene, wertfreie Begegnung zu schaffen. Die Inhalte der Rauhnachts-Reise sollen helfen, sich der eigenen Weiblichkeit etwas bewusster zu werden, um sich insgesamt als Frau wohler zu fühlen.
Meine Rauhnachtsbegleitung in Buchform kann hier bestellt werden!!!