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Rauhnachtszauber im Zeichen der Weiblichkeit

Mein Debut-Buch:

"Du wünschst Dir um den Jahreswechsel ein Stück Magie und einen bewussten Übergang? Diese Rauhnachts -Reise verbindet Dich mit Deinen Visionen fürs nächste Jahr und inspiriert, tiefer in die eigene Weiblichkeit einzutauchen. Sie berichtet von Traditionen, der sanften Kraft des Räucherns, dem Zauber besonderer Stoffe und geleitet Dich durch die Fülle des menschlichen und weiblichen Daseins. Tägliche Impulse und Rituale geben einen Rahmen, der nach eigenem Ermessen gefüllt werden kann. Die Aussicht? Ein umfassenderes Bild über Dich selbst mit Weitblick und Klarheit für das kommende Jahr."

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über die Rauhnächte

Zeit zwischen den Zeiten..

Zeit des Loslassens..

Zeit der Neuorientierung.

Zeit der Erkenntnis..

Zeit der Visionen..

Zeit der Ausrichtung..

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Die Rauhnächte sind diese besonderen Tage im Jahr, die nicht mehr ganz zum alten aber auch noch nicht voll zum neuen Jahr gehören. Sie liegen gefühlsmäßig genau dazwischen und lassen das Vergangene und das Kommende ineinander verschwimmen.

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Traditionell wird in den Rauhnächten viel geräuchert, visioniert und auf diese Weise in die Zukunft gesehen. Über einen Zeitraum von zwölf Tagen und Nächten gibt es jeden Tag ein eigenes Thema, dem sich gewidmet wird. Dies geschieht, indem man sich mit Impulsen beschäftigt und daran arbeitet. Auf diese Art ergibt sich ein Überblick, anhand dessen sich im kommenden Jahr auch gut arbeiten lässt.

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Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wann die Rauhnächte genau beginnen. Manche beziehen bereits den Advent mit ein, andere starten ihre Rauhnachts-Reise mit der Wintersonnwende am 21.Dezember. Wieder andere, und dazu gehöre auch ich, starten am 25. Dezember, dem Christtag. Dieser Tag eignet sich besonders, weil dadurch die ersten sechs Rauhnächte ins alte und die siebente bis zwölfte ins neue Jahr fallen. So gelten die ersten sechs Nächte dem Abschied des alten Jahres und die zweiten sechs Nächte dem Willkommenheißen des neuen.

 

Die zwölf Rauhnachts-Tage ergeben sich aus einer einfachen Rechnung:

Ein Sonnenjahr (wie wir es kalendarisch leben) hat 365,5 Tage, ein Mondjahr (29,5 Tage x 12 Monate) etwa 354 Tage. Daraus ergibt sich eine Differenz von etwa zwölf Tagen – „die Zeit zwischen den Zeiten“.

 

Um dem Ganzen etwas mehr Sinn geben zu können, ist es hilfreich, gedanklich kurz in die Vergangenheit zu reisen: lange bevor es Papier gab, lebten Menschen im Rhythmus der Natur. Es gibt viele Funde, die darauf schließen lassen, dass sich die frühere Menschheit am Lauf des Mondes orientiert hat. Immer wieder wurden Einritzungen oder Malereien gefunden, die von den Zahlen her mit dem Rhythmus des Mondes zusammenpassen. Der Lunar(Mond)-Kalender war einer der ersten festgehaltenen. Erst viele Jahrhunderte später setzte sich der heute bekannte gregorianische Kalender durch. Ein Zeit-Mess-System, das vom Lauf des Mondes Abstand nahm und die natürliche Verbundenheit des Menschen zur Natur dadurch beeinträchtigte. Ein Jahr dauerte zuvor 13 Monde (28 Tage x 13 Monate = 364), durch die Einführung des gregorianischen Kalenders gab es nur noch zwölf Monate und die unterschiedlich lang. Auch Schwangerschaften wurden ursprünglich „in Monden“ angegeben – das waren zehn (28 Tage x 10 Monate = 280 Tage = 40 Wochen). Erst durch die Umstellung wurden daraus neun Kalendermonate.

 

Die Lehren des Christentums verbreiteten sich, doch hielten viele Menschen noch am „alten Glauben“ fest. Die auch heute noch bekannten Jahreskreisfeste hielten Stand und vermischten sich mit christlichen Feiertagen. So ergaben sich Rituale, welche sich dann zu Bräuchen und Traditionen entwickelten. Die damaligen Ziele der Rauhnächte waren klar – nämlich Haus, Hof und Vieh zu schützen und um Segen für das kommende Jahr zu bitten. Viele Bräuche stammen aus einer Zeit der eisigen Winter, welche nicht von allen mit Sicherheit überstanden wurden. Zudem war das damalige Menschenbild ein unterstellteres und die Menschen brauchten neben Glaube und Hoffnung auch Rituale, die ihnen (scheinbare) Sicherheit gaben und das Gefühl, selbst positiv beitragen zu können.

 

Gegebenheiten, die noch nicht erklärt werden konnten, wurden häufig höheren Mächten zugeordnet. Die Unaufgeklärtheit der Menschen und strenge dogmati-sche Vorgaben schränkten das Individuum stark ein und zwangen oftmals zum Gehorsam. Der Stand des technischen Fortschritts war ein bedeutend anderer als heute und auch Fragen der persönlichen Freiheit waren nicht so frei lebbar wie heute. Die Menschen lebten (daher) tiefer verwurzelt mit den Rhythmen der Natur, waren sie darauf doch viel mehr angewiesen als wir heute. Sie setzten alles daran, Haus und Hof gesund zu halten und die „Geistwesen positiv zu stimmen“.

 

Die Rauhnächte sind voller Geschichten und Erzählungen rund um Frau Holle, Frau Percht, Odin und Wotan. Die Percht war die mächtigste Unterweltgöttin und sie herrschte über Leben und Tod. Sie holte die Seelen der Verstorbenen, welche sich an Wegkreuzungen und verwunschenen Plätzen sammelten, ab und führte sie ins Jenseits. Je nachdem, wie die einzelnen Leben verbracht wurden, zeigte sie sich entweder mit gütigem oder schrecklichem Gesicht, wodurch sie auch stark mit „dem Schicksal“ verbunden ist. Ihr großes Heer bestand aus Geistern, Gnomen und Kobolden und die Menschen fürchteten sich davor, ihr zu begegnen und mitgenommen zu werden. Daraus entstand der Usus, dass vor allem Frauen und Mädchen abends nicht mehr das Haus verließen und auch die Sitte, keine (weiße) Wäsche über den Jahreswechsel hängen zu lassen, damit sich die Geister nicht darin verfangen und Streiche spielten konnten. Es gibt auch Geschichten um lebende Menschen, die der Frau Percht begegnet wären, und deren Herz geprüft wurde (zB im Märchen von Frau Holle). Um ihre Gunst zu erstehen, wurden Opferspeisen vor die Tür gestellt (Brot, Kuchen), in der Hoffnung, sie würde Hof, Familie und Vieh im kommenden Jahr vor Schicksal und Plage verschonen. Der ihr geweihte Holunderbusch gilt als Schwellenbaum (Eintrittsort in die Anderswelt) und ist ein beliebtes Schutzgewächs an Höfen. Wollte der Holler nicht am Hof anwurzeln und wachsen, so galt dies als Warnhinweis, sich des Schutzes von Frau Holle nicht gewiss sein zu können.

Weiter nördlich streifte den Sagen nach Wotan mit seinen Wölfen und Raben (einer für die Zukunft, einer für die Vergangenheit) umher. Auch eine Begegnung mit ihm galt es außerordentlich und besonders.

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