Viktor Frankl
V. Frankl (1905
- 1997) entstammt einer jüdischen Beamtenfamilie und ist das zweite von
drei Kindern. Er studiert Medizin, setzt sich mit Psychologie und
Philosophie auseinander und engagiert sich stark für Jugendliche. Seine
Schwerpunkte Depression und Suizid bringen ihn dazu,
Jugendberatungsstellen zu gründen, was zu einer geringeren Suizidrate
führt, und seinen Namen auch ins Ausland trägt.
Im Rahmen des "Selbstmörderinnenpavillion" betreut er jährlich rund 3.000 selbstmordgefährdete Frauen.
Seine Bekanntschaft mit Sigmund Freud (Begründern der ersten Wiener Schule) und Alfred Adler (Begründer der zweiten Wiener Schule) treibt seine eigene Entwicklung stark voran und motiviert ihn, seine eigene Richtung zu entwickeln - die dritte Wiener Schule - die Logotherapie und Existenzanalyse.
Nach dem Anschluss wurde ihm 1938 aufgrund seiner jüdischen Herkunft untersagt, "arische" Patienten zu behandeln. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung
der neurologischen
Abteilung des Rothschild-Spitals. Dies war damals das letzte Krankenhaus in Wien, in dem Juden behandelt wurden.
Einige seiner Gutachten aus dieser Zeit bewahrten
Patienten davor, dem nationalsozialistischen Euthanasieprogramm
zum Opfer zu fallen.
1955 erhielt Viktor Frankl den Professorentitel für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien und wurde für Gastprofessuren in die USAan die HarvardUniversity eingeladen. Er gilt als einer der größten Fachleute auf seinem Gebiet und verfasste 32 Bücher (viele in 10 bis 20 Sprachen übersetzt) und erhielt weltweit 29 Ehrendoktorate.
Viktor Frankl war begeisterter Bergsteiger und Alpinist. Drei schwierige Klettersteige wurden nach ihm benannt.
Er ist auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.